Regional is(s)t optimal – 15.Weiterbildungsveranstaltung für Direktvermarkter

dvmwb2015Zur mittlerweile 15. Weiterbildungsveranstaltung für Direktvermarkter, die gemeinsam von Bauernverband, Agrarmarketinggesellschaft (AMG) und Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (LLFG) organisiert wird, konnte der Vorsitzende des Fachausschusses Direktvermarktung, Heiko Bauermann, am 23. März annähernd 70 Teilnehmer aus Praxis und Verwaltung im Namen des Bauernverbandes in Bernburg-Strenzfeld begrüßen.
Bauermann forderte einleitend professionelle Unterstützung in Form eines Geschäftsführers für den Direktvermarkterverband. „Die anhaltende Regelungsflut entspricht nicht unseren Forderungen nach Vereinfachungen.“ Mit Kleinerzeugerregelungen kann in dieser Richtung etwas bewegt werden. Die fehlende Förderung der Direktvermarktung im Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum ist ein fatales Signal angesichts der gesellschaftlichen Diskussion um Regionalität. Er betonte: „Wenn die Direktvermarkter konsequent in ihren Bedürfnissen unterstützt werden, können sie auch weiterhin ihren Beitrag zum Lebenswert des ländlichen Raums leisten und mit ihren Spezialitäten Aushängeschild der Landwirtschaft und des Bundeslandes Sachsen-Anhalt sein.“
Hans-Jürgen Schulz, Abteilungsleiter im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, würdigte in seinem Grußwort das Engagement der regionalen Direktvermarkter und sicherte zugleich die weitere erforderliche Unterstützung für die Direktvermarktung zu. Schulz warb für die öffentlichkeitswirksame Vermarkterarbeit, ob auf Wochenmärkten, zu den Tagen des offenen Hofes oder über die Möglichkeiten der modernen Medien.
Dr. Wiebke Meyer, Direktvermarktung Sachsen-Anhalt e.V., zog als 2. Vorsitzende des Landesverbandes Bilanz zum 1. Jahr nach dessen Gründung. Als Interessenvertretung der Direktvermarktung gegenüber Politik, Verwaltung und Verbrauchern sind darüber hinaus kompetente Beratung, aktuelle Fachinformationen und erfolgreiche Kooperationen durch landesweite Vernetzung wichtige Ziele der Vereinsgründung. Meyer betonte im Ausblick die „gemeinsame, vertrauensvolle, auch länderübergreifende Zusammenarbeit, eine wachsende Mitgliedschaft und nicht zuletzt die Bestellung eines hauptamtlichen Geschäftsführer für eine noch bessere Interessenvertretung der Unternehmen.“
Wolf Fischer (LLFG) wertete Aktivitäten für Direktvermarktung auf dem Landeserntedankfest in Magdeburg und Bauernmarkt in Halle aus, machte mit zwei sehr informativen Filmeinspielungen die hohe Medienwirksamkeit für interessierte Besucher sichtbar. „Grüne Woche–Flair mit Verkostung, Unterhaltung und Vernetzung“ so Fischer, ist erwünscht.
Dr. Thomas Lange, AMG stellte erste Ergebnisse einer Befragung zur Situation der Direktvermarktung vor, zeigte die erforderliche Zielstellung der Befragung auf und warb für eine hohe Beteiligung der Unternehmen. Lange will mit der Studie aufzeigen „wie die Direktvermarkter aufgestellt sind, welche zwingenden Erfordernisse zu lösen und vielfältigen Potentiale noch zu erschließen sind.“ Derzeit wird mit ca. 400 Direktvermarktern in Sachsen-Anhalt gerechnet.
Walter Klein, Direktor des Landeseichamtes Sachsen-Anhalt, referierte zum neuen Mess- und Eichgesetz und abzuleitende Anforderungen an die Direktvermarktung.
Volker Charné, Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt, erläuterte nach der Mittagspause rechtliche Aspekte im Umgang mit Lebensmitteln und Deklarationspflichten. Es folgten weitere interessante Vorträge von Christoph Serbser zu neuen Wegen der Kundengewinnung sowie Mechthild Högemann zur Kundenbegeisterung und -bindung. Rege und konstruktive Diskussionen brachten Ansatzpunkte für mögliche weitere Aktivitäten der Betriebe zu Generierung von Einkommensmöglichkeiten.
Vorträge der Veranstaltung stehen unter folgendem Link als Download zur Verfügung: Downloads